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Rezension - "Unter den Augen des Löwen" von Maaza Mengiste

Aktualisiert: 11. Apr.


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"Unter den Augen des Löwen" (2010)

Maaza Mengiste

Ebook: Deutsche Ausgabe (2021)

Verlag Das Wunderhorn

449 Seiten


6. Station auf meiner literarischen Weltreise: Äthiopien


Das Buch beginnt unspektakulär und auf den ersten Seiten sehr zäh. Es fiel mir schwer die Charaktere wirklich greifen zu können, aber spätestens ab der Hälfte nimmt die fiktionale Handlung auch (aber nicht nur) durch seinen brutal unverblümten Blick auf die Geschehnisse während des kommunistischen Staatsstreich des Jahres 1974 an Fahrt auf und fesselt zum weiterlesen.


Im Zentrum der Geschichte steht die Familie eines Arztes und deren Umgang mit der Situation, in der sie sich plötzlich wiederfinden; um sie herum bricht die Gesellschaft, so wie man sie kannte, komplett zusammen. Es sind die Beziehungen untereinander, aber auch zu den Nachbarn und den Leuten des alltäglichen Lebens, die hier beleuchtet werden und die im Verlauf der Geschichte auf den Prüfstand gestellt werden.


Die im Buch beschriebene Brutalität ist sicher nicht für jeden Leser geeignet, so z.B. wenn in der Handlung Leichen und Leichenteile in den Straßen aufgesammelt werden oder wenn die Folter des neuen Regimes ausführlich beschrieben wird.


Auch wenn das Buch im Mittelteil seine Längen hat, so schlägt es einem am Ende umso eindringlicher in die Magengrube und lässt einen mit einem flauen Gefühl und der Frage zurück: "Was würde ich wohl in so einer Situation machen?"


Etwas zu lang, aber lesenswert!




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